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Hypofriend-Zins-Update (April 2025)

Zölle halten die Welt in Atem - was gilt es jetzt zu tun?
Dr. Chris Mulder

Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Aktualisiert am 28. April 2025

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Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Trump-Zölle lösen globale Unsicherheit aus. Expertenanalyse: Wie der Handelsschock deutsche Hypothekenzinsen senken könnte. Immobilienmarkt-Auswirkungen & Tipps 2025.

Dies war eine Woche, an die wir uns noch lange erinnern werden.

Die Ankündigungen der Zölle aus Washington hallen in der ganzen Welt nach. Der Economist nannte sie die „Trump Zoll- Show“. Die Ankündigung eines Basiszolls von 10 %, der durch hohe länderspezifische Zölle aufgestockt wird, hat die Welthandelsordnung durcheinandergewirbelt. 

Unser Washington-Insider Dr. Chris Mulder, ehemaliger leitender Manager und Ökonom des IWF und der Weltbank, hilft uns bei der Einordnung der aktuellen Ereignisse und ihrer Bedeutung für den Hypothekenmarkt.

Sein Fazit: Die Show ist noch nicht vorbei. Die derzeitige 90-tägige Pause der länderspezifischen Erhöhungen wird den Angriff auf ein Handelssystem, von dem die Welt seit der großen Depression profitiert hat, nicht grundlegend aufhalten. 

Diese Veränderung wird zu geringerem Wachstum und sehr wahrscheinlich zu einer Rezession führen. Wir können davon ausgehen, dass diese Unsicherheit in den nächsten 12-18 Monaten bis zu den Mid-Term Elections in den USA anhalten wird. 

Was die Zinssätze betrifft, so wird sich die wirtschaftliche Unsicherheit in niedrigeren Zinssätzen in Deutschland und im übrigen Europa niederschlagen. 

Für den Immobilienmarkt ist dies ein zweischneidiges Schwert. Niedrigere Zinssätze auf der einen Seite - aber auf der anderen Seite Pessimismus und die Angst vor einem möglichen Verlust des Arbeitsplatzes bei den Verbrauchern. 

Marktüberblick

Zwei wichtige neue Fakten sind zu beobachten:

  1. Die US-Zölle, wie sie am 2. April angekündigt wurden, sind vollkommen unlogisch. Wirtschaftswissenschaftler kamen aus dem Staunen nicht heraus. Sie können den Nobelpreisträger Krugman lesen oder dem renommierten Kommentator John Authors von Bloomberg News zuhören. All dies lässt keinen Zweifel daran, dass ein auf Regeln basierendes Handelssystem in einem atemberaubenden Tempo durch ein auf Verhandlungen basierendes „Ich zuerst“-System ersetzt wird. Eine sehr gute Zusammenfassung der Situation gibt der wortgewandte Premierminister von Singapur.

  2. Trump reagierte zunächst mit einer Verharmlosung des Marktabschwungs. Vielmehr rief er seine Anhänger auf und argumentierte, dass ein gewisser Schmerz notwendig sei. Dies ließ die Märkte fragen, ob sich seine Motive grundlegend geändert haben. Wir sehen die Gefahr, dass er noch viel schwerwiegendere antidemokratische Schritte in Zukunft unternehmen wird.

Wir blicken nun gespannt auf die Mid-Term Elections in den USA im November 2026 und sind uns nicht mehr sicher, ob die Institutionen intakt bleiben werden. Lesen Sie auch einen der besten Analysten aller Zeiten, Ray Dalio (Gründer des Hedgefonds Bridgewater), über die Turbulenzen, die uns bevorstehen.

Am Mittwoch hat Trump seine Zollankündigung für 90 Tage zurückgenommen, mit Ausnahme von China, dem größten Handelspartner der USA, für den die Zölle auf über 100 % erhöht wurden. Das Problem ist jedoch, dass die Ankündigung selbst und ihre willkürliche Natur schon jetzt für Verwüstung sorgen, insbesondere durch die Verringerung der Investitionen von Unternehmen, die in die USA exportieren. 

Wir halten daher eine weltweite Rezession nach wie vor für möglich. Die USA importieren 4 % der Weltproduktion. Dieser Anteil wird am Ende um mindestens ein Viertel sinken, was sich in Form von Arbeitsplatzverlusten und Unternehmensinsolvenzen auswirken wird.

Während viele Menschen an den so genannten “Trump-Put” glauben - dass er den Aktienmarkt kontrolliert und seine Politik so lenken wird, dass ein Rückgang vermieden wird - haben wir einige Zweifel. 

Gewiss, am Ende werden die Zölle nicht so viel und so stark steigen, aber sie werden steigen. Da dies für die Weltwirtschaft kostspielig ist, müssen sich die Aktienmärkte darauf einstellen. Wir sehen also keinen Grund für eine vollständige Erholung, wie sie am Mittwoch zu beobachten war.

Wie haben die Märkte reagiert?

Seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 hat der Aktienmarkt den Gewinn eines ganzen Jahres eingebüßt. Lediglich ein Drittel der Verluste konnte zwischenzeitlich  nach Ankündigung der Aussetzung der Zölle am Mittwoch wieder aufgeholt werden.

Seitdem ist ein Teil der Euphorie vom Mittwochabend verflogen und hat wieder dem Realismus Platz gemacht. Beachtlich ist auch, wie sehr die Volatilität gestiegen ist.

S&P 500

Der deutsche Anleihemarkt geriet ebenfalls ins Wanken, tendierte aber im letzten Monat tendenziell nach unten, da die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession zunimmt. Der stärkste Einbruch an einem Tag erfolgte nach den Ankündigungen der Zölle am 2. April. Die Zinssätze liegen nun wieder auf dem Niveau vom Januar dieses Jahres und unter den Höchstständen von 2024.

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Entwicklung der Zinsen für Baufinanzierungen mit 10-jähriger Laufzeit

Die Hypothekenzinsen werden von den Banken im Verhältnis zum Zinssatz für 10-jährige deutsche Staatsanleihen festgelegt. Da sich diese Anleihezinsen nach unten bewegt haben, werden die Hypothekenzinsen folgen. 

In Anbetracht der hohen Volatilität und Unsicherheit sehen wir, dass die Banken dieses Mal dem Markt etwas langsamer folgen. Vor allem, weil sie dem Markt vorher auch nicht ganz so stark nach oben gefolgt sind. 

Die Hypothekenzinsen mit einer Laufzeit von 10 Jahren dürften um etwa 0,1 % auf 3,65 % sinken, wenn die aktuellen Anleihemarktzinsen halten. 

Die stets aktuellen Kurse können Sie in unserem Zinstracker (siehe Abbildung unten) verfolgen.

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Was bedeutet das für Dich?

Natürlich geht eine Woche wie diese nicht spurlos an Dir vorbei. Dennoch gibt es keinen Grund zur Panik. Die Zinsen sinken, und gerade der Kauf und Besitz einer Immobilie macht Dich langfristig unabhängiger von äußeren Einflüssen.

Deshalb ist es für Dich immer sinnvoll, frühzeitig mit uns in Kontakt zu treten, damit wir Dich rechtzeitig zur Finanzierung beraten können. Gerade in Zeiten, in denen die Märkte so unbeständig sind, ist das besonders wichtig. Wir sind ein Partner, der versteht, was passiert, Dich beruhigen und unnötige Panik vermeiden kann.

Markttrend

Die Nachfrage nach Finanzierungen ist seit Anfang des Jahres sehr stabil. Erst gegen Ende März haben wir eine gewisse Abschwächung erlebt. Der Grund dafür war der Zinsanstieg im März, ausgelöst durch die Bekanntgabe des geplanten Investitionsprogramms der neuen Bundesregierung, der einige Kunden dazu veranlasste, erst einmal abzuwarten und den Markt zunächst zu beobachten. 

Natürlich sehen wir somit in der laufenden Woche angesichts der Unsicherheit auch eine gewisse Abschwächung der Nachfrage, aber nicht viel. Insgesamt erwarten wir nach wie vor eine Stabilisierung der Nachfrage, insbesondere weil der Mietmarkt weiterhin angespannt ist und viele Kunden sich durch den Kauf einer eigenen Immobilie langfristig vom Mietmarkt unabhängig machen wollen.

Unsere Empfehlung für Dich:

  1. Deine Traumimmobilie ist schon in Sicht? Dann nutze das aktuelle Marktumfeld – jetzt kann der richtige Moment sein. Hypofriend arbeitet mit über 750 Bankpartnern zusammen, um für Dich die besten Finanzierungsmöglichkeiten zu finden.

  2. Manchmal muss man einfach schnell sein: Wir unterstützen Dich schon in der frühen Phase Deiner Immobiliensuche – klären gemeinsam, wie viel Du Dir leisten kannst, und erklären Dir den Finanzierungsprozess. So bekommst Du Klarheit und kannst fundierte Entscheidungen treffen, ohne Dich zu sorgen.

  3. Ruhe bewahren: Gerade in unsicheren Zeiten helfen wir Dir dabei, den Überblick zu behalten, die Situation richtig einzuordnen und entspannt den nächsten Schritt zu gehen.

Hier geht es zum Termin: Du erfährst, wie viel Immobilie Du Dir leisten kannst, wie Banken die Hypothekenzinsen festlegen – und welche Entscheidungen bei Zinsbindung, Tilgung und anderen Faktoren für Dich am besten sind.