Bezahlbarer Wohnraum setzt mehr Neubauten voraus
In Berlin wurden 2020 erneut weniger Baugenehmigungen vergeben als im Vorjahr. Das wird die Situation bei Miet- und Kaufpreisen weiter verschärfen.Veröffentlicht am 19. März 2021 . Aktualisiert vor 2 Jahren
„Seit Jahren erleben wir, wie die Preise für Immobilien in Berlin steigen. Wenn jetzt erneut weniger Wohnungen gebaut werden, wird das die Situation bei Miet- und Kaufpreisen verschärfen”, schätzt Dr. Chris Mulder, Co-Gründer und CFO von Hypofriend, die Entwicklung ein. Mulder hat nach seinem Wirtschaftsstudium in London beim IWF (Internationaler Währungsfonds) und der Weltbank gearbeitet. Zusammen mit seinem Sohn Nick Mulder und später mit Pavel Jurasek hat er 2017 Hypofriend gegründet.
„In den letzten zehn Jahren haben sich die Quadratmeterpreise für Bestandsimmobilien in Berlin verdreifacht, bei Neubauten mehr als verdoppelt. Darin spiegelt sich der massive Zuwachs an Arbeitsplätzen in Berlin wider. Mit einer erneut reduzierten Anzahl an Neubauten wird sich der Trend in den nächsten Jahren weiter fortsetzen”, erklärt Mulder weiter. „Und das Gleiche gilt für Mieten. Mit dem Mietendeckel wird das Angebot an Wohnungen und Häusern reduziert, da die Menschen an ihren günstigen Mieten festhalten.”
Steigendes Einkommen und gesunkene Zinsen haben Einfluss auf die Erschwinglichkeit
Dennoch gibt Mulder Entwarnung. „Regelmäßig wird vor überteuerten Immobilienpreisen gewarnt. Der Fokus der Analysen liegt dabei allerdings auf dem relativ raschen Preisanstieg der letzten fünf Jahre. Betrachtet man hingegen die Entwicklung in den letzten 45 Jahren, fällt auf, dass die Preise für Immobilien in Deutschland moderat sind. Der Grund: Deutschland vermied eine Immobilienblase, unter der der Rest der Welt litt, indem nach der Wiedervereinigung der Wohnungsbau gefördert wurde. Deshalb befinden sich Deutschland und Berlin in puncto Immobilienpreise aktuell auf einem ganz anderen Niveau als die meisten anderen Länder.”
Die historischen Daten zeigen, dass Immobilien in Deutschland heute immer noch sehr erschwinglich sind. Steigende Einkommen sowie der Rückgang der Zinsen für Immobiliendarlehen, von etwa 6,5 Prozent im Jahr 2000 auf durchschnittlich etwa 1 Prozent in den letzten Jahren, haben einen entscheidenden Einfluss auf die sogenannte ‘Affordability’. Selbst die jüngsten Preissteigerungen haben diese verbesserte Erschwinglichkeit kaum beeinträchtigt. Damit das aber so bleibt, benötigt vor allem Berlin mehr bezahlbaren Wohnraum. “Wenn allerdings vier Jahre in Folge die Anzahl an neuen Wohnungen sinkt, wird es mit der Zeit für Käufer immer schwieriger, eine finanzierbare Wohnung zu finden”, resümiert Mulder.
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Weiterführende Informationen
Amt für Statistik Berlin Brandenburg, „Rückgang bei Berliner Baugenehmigungen”
Über Hypofriend
Hypofriend ist Deutschlands am schnellsten wachsender unabhängiger Immobilienfinanzierungsberater. 2017 von Nick Mulder, seinem Vater Dr. Christian Mulder und später von Pavel Jurasek gegründet, hilft das Startup seinen Kunden, intelligentere Finanzierungsentscheidungen zu treffen. Durch die selbst entwickelte Beratungs- und Empfehlungssoftware werden komplizierte Zusammenhänge detailliert und nachvollziehbar dargestellt. Das Team von fast 40 Ingenieuren, Ökonomen und Baufinanzierungsexperten hat bereits Tausenden von Kunden dabei geholfen, Immobilienfinanzierungen besser zu verstehen und ihren Traum vom Kauf einer Immobilie in Deutschland zu verwirklichen.
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Julia Ptock | Content & PR Managerin | E-Mail: Julia@hypofriend.de